Deutschland 2016
Dokumentarfilm
Kinostart
1. Juni 2017
Ein Film von Rasmus Gerlach
Sie war ein weiblicher Dandy und so exzentrisch, dass der „Spiegel“ schrieb, im Vergleich zu ihr sei Joseph Beuys direkt normal gewesen. Die Künstlerin Hanne Darboven trug ihre Konzeptkunst über jede Grenze, übersetzte sie sogar in Kompositionen und rechnete Bilder in Minimalmusik um. Durch ihre visionäre Beschäftigung mit der Zahlen-Welt wurde sie zu einer frühen Computerkünstlerin. Regisseur Rasmus Gerlach kannte die 2009 verstorbene Hamburgerin persönlich und filmte 2001 an ihrem 60. Geburtstag, als ihr Orgelkonzert in der Laeizhalle aufgeführt wurde. Von Bernhard Berz, Darbovens Hausfotograf und Tonassistent, und anderen Mitarbeitern lässt er sich durch ihr altes Bauernhaus führen, wo die weltberühmten Werke aus Platzmangel unter der Decke hängen. Ein assoziatives Porträt einer großen Hamburger Künstlerin.
Hanne Darboven
„Ich möchte eigentlich nur in Ruhe ein Brötchen mit Butter und Marmelade essen.“
Hanne Darboven (1941 – 2009) gilt als wichtigste deutsche Konzeptkünstlerin. Nach ihrem Kunststudium in Hamburg lebte Darboven zwei Jahre in New York. In dieser für ihre Arbeit prägenden Zeit hatte sie wesentlichen Anteil an der Entstehung der Konzeptkunst. Darboven beschäftigte sich intensiv mit dem Phänomen der Zeit und deren Darstellung. Sie entwickelte eine eigenständige Methode, um Zeiträume – einen Tag, einen Monat, ein Jahr oder ein Jahrhundert – komprimiert auf einem Blatt abzubilden. Dafür berechnete sie die Quersumme von Tagesdaten. Um konkrete Zeiträume darzustellen, verbindet Darboven ihre Berechnungen mit unterschiedlichen Abbildungen wie z.B. Magazinseiten, Postkarten oder Fotografien. Vergleichbar mit einer Enzyklopädie (Glossar), verknüpft sie umfassendes Wissen aus den Bereichen Politik, Kultur, Technik und Geschichte miteinander. So wird Zeit in wandfüllenden Installationen räumlich erfahrbar. Die Zahlen an der Wand setzte sie in Musikwerke seltener Schönheit um die nun erst langsam entdeckt werden wie auch ihre Arbeit "69 Photokopien" die der Filmemacher bei Hanne Darbovens Co-Worker Bernhard Berz entdeckte. An einem gemeinsamen Abend mit Jean-Claude und Christo brachten die beiden New Yorker Freunde aus den 60ern Hannes Kunst auf diesen schlichten Nenner: "Wir verpacken Dinge, Gebäude und Landschaften – Hanne Darboven Zeit"
Regie
Rasmus Gerlach, geboren am 29.9.1963 in Hamburg. Der Filmemacher wuchs in Bremerhaven und Dänemark auf, und die Verbindung über die dänische Sprache war zu Hanne Darboven schon gegeben als Gerlach Darboven als Schüler kennenlernte. Später studierte er Visuelle Kommunikation an der HfbK Hamburg. Zuletzt erschienen von ihm die Dokumentarfilme „Aldi – Mutter aller Discounter“ , „Jimi – Das Fehmarn Festival“ und „Apple Stories“, für den er mit dem Phoenix-Förderpreis ausgezeichnet wurde.
Gerlach Filmografie umfasst bereits 25 meist sozial motivierte Dokumentarfilme wie „Lampedusa auf St. Pauli“ und Gefahrengebiete & andere Hamburgensien“, aber auch Schauspiel wie in „Blind im Wind“ „Rad“ und „Spuk Transit“ und Videokunst – so sein 90-Sekünder „Frevel“ der weltweit gezeigt wurde sowie „Moskau Enigma“ in Zusammenarbeit mit Thomas Tode, der auf dem Hamburger Kurzfilmfestival 2016 zu sehen war.
TIMESWINGS ist der Versuch, als Filmemacher einmal persönlich zu werden.
Aachen | Apollo | ab 01.06.2017 | |
Berlin | Brotfabrik | ab 01.06.2017 | |
Berlin | Hackesche Höfe | ab 01.06.2017 | |
Bochum | Endstation | ab 15.06.2017 | am 20.06.2017 mit kunstgeschicht. Einführung (Anna Storm) |
Bonn | Rex | 23.07.2017 | |
Frankfurt | Mal Seh´n Kino | 15.+18.+25.06.2017 | am 15.06.2017 Regisseur zu Gast |
Frankfurt | Orfeo's Erben | ab 01.06.2017 | |
Freiburg | Friedrichsbau | ab 22.06.2017 | Matineen |
Hamburg | Abaton Kino | 24.05.2017 | Premiere |
Hamburg | Abaton Kino | am 09.07.2017 | Regisseur zu Gast |
Hannover | Künstlerhaus | 01.06 - 12.06.2017 | |
Kiel | Koki | 06.-09.08.2017 | |
Köln | Filmpalette | ab 01.06.2017 | |
Leipzig | Schaubühne | 12.+16.+25.08.2017 | |
Ludwigsburg | Caligari | 27.06.+28.06.2017 | |
München | Monopol | 28.06.2017 | Reihe Mitt-Doks |
Oldenburg | Casablanca | ab 01.06.2017 |
Kinostart | 1. Juni 2017 |
FSK | 0 |
Runtime | 85 Min. |
DVD nicht verfügbar.
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