Ein Film von Tama Tobias-Macht & Johanna Sunder-Plassmann
Draußen portraitiert vier Obdachlose, die in Köln auf der Straße leben. Ausgehend von persönlichen Gegenständen, die aufgeladen sind mit Erinnerungen und Emotionen, öffnet der Film das Tor zu einer Welt, die sonst verschlossen bleibt. Der Film regt nicht nur zu einem Perspektivwechsel an, sondern zeigt vier Obdachlose, die sich ihren Stolz und ihre Würde erhalten haben.
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SYNOPSIS (lang)
Der Film porträtiert Matze, Elvis, Peter und Sergio als Persönlichkeiten und Überlebenskünstler, von denen man lernen kann. Was sie erlebt und überlebt haben, was sie vom Leben wissen und wie erfindungsreich sie sich organisieren, macht ihnen so leicht niemand nach.
Um ihre Geschichten zu erfahren, verfolgten die Filmemacherinnen eine besondere Strategie: Sie konzentrierten sich auf die Gegenstände, die die Protagonisten bei sich tragen. Sie baten sie, ihre Welt für sie zu öffnen und ihnen einen Blick in ihre Plastiktüten, Taschen, Einkaufswagen zu gewähren, so, als würden sie ein fremdes Haus betreten. Sie führten sie mit ihren Erzählungen in ihre innere Welt und in eine Welt, die sie zurückgelassen haben.
Die Objekte, die sie dabei entdeckten, enthielten — eben, weil es nur wenige sind — eine Fülle von Informationen und Bedeutungen. Sie waren mit Emotionen und Erinnerungen aufgeladen. Es sind Fragmente und Bruchstücke ihrer Lebensgeschichten. Im Gespräch nimmt diese Fülle Gestalt an, sie berühren und werden berührt.
Der Film aber will mehr, als nur beobachten und zuhören. Es ging den Filmemacherinnen nicht allein um das Sichtbarmachen von Lebensgeschichten. Sie wollten, dass die Protagonisten für eine Nacht in einem anderen Licht dastehen. Deshalb haben sich für die Dauer einer Nacht, ihre Schlafplätze verwandelt. Die Filmemacherinnen gingen von den vorhandenen Gegenständen und ihren Geschichten aus und schufen einen neuen Raum. Dort, wo ihre Helden Schutz suchen, an ihrem Lagerplatz, entstanden individuelle Kompositionen, wie Bühnenkulissen oder Vitrinen eines Museums. Das bisher Gehörte und Gesehene wird überhöht und dadurch anschaulich. Ein Bild der Innenwelt entsteht. Dies eröffnet einen poetischen, Erlebnisraum für die Zuschauer, der Platz freimacht zur individuellen Auseinandersetzung mit ihren Protagonisten. Am Ende des Films bleiben die nächtlich erleuchteten Schlafplätze wie Gedankenbilder stehen, die bald wieder verschwunden sein werden.
Regiestatement
Für draußen sind wir in eine Parallelwelt eingetaucht, der wir täglich begegnen und die wir zu kennen meinten: die Welt der Obdachlosen. Je mehr wir uns mit ihr beschäftigt haben, desto erstaunlicher wurde uns diese Welt.
Über ein Jahr lang haben wir in Köln Menschen getroffen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind. Wir haben uns viele Stunden in den Anlaufstellen für Obdachlose aufgehalten. Die Stimmung dort war für uns überraschend warmherzig und loyal. Überhaupt ist uns dort, wo große Not herrscht, überall Offenheit und Interesse entgegen geschlagen. Ablehnung oder gar Gewalt haben wir nie erfahren.
Die Gespräche, die wir geführt haben, haben uns sehr bewegt. Wir fragten uns, wie in der Mitte unserer reichen Gesellschaft so viel schiefgehen kann. Was wir gehört und erlebt haben, hat uns beeindruckt und und bekräftigt, diesen Film zu machen. Wir glauben, dass man von diese Menschen viel lernen kann. Für die Dreharbeiten haben wir eine bestimmte Strategie entwickelt: Bei den Interviews fragten wir nach den persönlichen Gegenstände der Protagonisten. Entgegen unseren Erwartungen besaßen alle Gesprächspartner interessante Objekte, sorgfältig ausgewählt und bewahrt. Es waren Erinnerungsstücke, Fragmente und Bruchstücke aus einem früheren Leben, aber auch Dinge, die vom Leben auf der Straße erzählten. Sie waren, so wie bei allen anderen auch, Teil ihrer Persönlichkeit und Ausgangspunkt für ganz besondere, überraschende Geschichten, die den Leitfaden des Films bilden.
Diese Gegenstände sind normalerweise versteckt in Plastiktüten und Einkaufswagen. In unserem Film werden Sie gezeigt, arrangiert und inszeniert. Sie ergänzen die Erzählungen unserer Protagonisten und verleihen damit den Erlebnissen und Berichten unserer Protagonisten auf besondere Weise besondere Aufmerksamkeit.
Wir hoffen, dass unser Film den Blick schärft für die Lebensweisheit, Begabung und Kreativität, die wir in unserer Gesellschaft missachten und ungenutzt lassen. Wir wollen mit draußen einen Perspektivwechsel ermöglichen: aus Scham soll Stolz werden.
Aachen | Apollo | ab 30.08.2018 | |
Achern | Kommunales Kino Tivoli | 13.12.2018 | |
Bad Hersfeld | Wohnraumhilfe e.V. | 11.09.2019 | Tag für Wohnungslose |
Berlin | Babylon Mitte | 04.+21.04.2019 | |
Berlin | Hackesche Höfe Kino | ab 30.08.2018 | |
Berlin | Kino in der Brotfabrik | 30.08.-09.09.2018 | |
Berlin | Lichtblick Kino | ab 30.08.2018 | am 1.9. mit Filmgespräch und in Koop mit BAG Wohnungslosenhilfe e.V. |
Berlin | Wolf Kino | ab 30.08.2018 | am 2.9. mit Filmgespräch und in Koop mit Caritas |
Bochum | Endstation Kino | ab 30.08.2018 | am 1.9. mit Filmgespräch |
Braunschweig | Universum | 03.+09.12.2018 | |
Brühl | Zoom Kino | 07.01.2019 | |
Chemnitz | Weltecho | 11.02.2019 | |
Darmstadt | Rex | ab 13.09.2018 | am 13.9. mit Filmgespräch, Reihe "rexFilmgespräch" |
Dortmund | Sweetsixteen | ab 30.08.2018 | am 30.08.2018 mit Filmgespräch in Koop mit Bodo |
Dresden | Kino im Dach | ab 06.09.2018 | |
Duisburg | Filmwoche | 06.11.2018 | |
Düsseldorf | Bambi | ab 30.08.2018 | Preview mit Gästen am 29.08. in Koop mit fiftyfifty |
Erfurt | Kino am Hirschlachufer | 05.-07.11.2018 | |
Erlangen | Lamm Lichtspiele | 02.-04.09.2018 | |
Essen | Filmstudio | 02.-04.09.2018 | am 2.9. mit Filmgespräch |
Esslingen | Kommunales Kino | 28.02.2019 | |
Frankfurt | Mal Seh´n Kino | ab 30.08.2018 | am 31.8. mit Filmgespräch in Koop mit Diakonie |
Freiburg | Kommunales Kino | 19.+22.03.2019 | in Koop mit Ferdinand-Weiß-Haus Freiburg |
Friedrichshafen | Studio 17 | 22.+24.+26.11.2018 | |
Garvensdorf | GutesHausKino | 22.02.2019 | |
Gessin | Mittelhof | 01.03.2019 | |
Gevelsberg | Filmriss | 27.+29.+30.09.2018 | am 29.09. in Koop mit Unsichtbar e.V. |
Großhennersdorf | Kunstbauerkino | 20.9.-26.9.2018 | |
Güstrow | Klubkino im Südstadtklub | 11.02.2019 | |
Güstrow | Kunsthaus | 12.02.2019 | |
Hagen | Babylon | 20.12.2018 | |
Hamburg | Abaton | ab 30.08.2018 | am 3.9. mit Filmgespräch |
Hamburg | Lichtmess | 20.09.2018 | |
Hannover | Kino im Künstlerhaus | ab 30.08.2018 | in Koop mit Diakonisches Werk |
Höchstadt | Filmtheater | 25.+26.9.2018 | |
Hürth | Filmfreunde | 02.+03.04.2019 | mit Regisseurin |
Kappeln | Capitol | 24.09.2018 | Regisseurin zu Gast |
Kassel | Dokfest | 17.11.2018 | |
Kiel | Kommunales Kino | 03.09.-05.09.2018 | |
Köln | Filmpalette | ab 07.02.2019 | 28.08. NRW-Kinopremiere |
Leipzig | Schaubühne | ab 30.08.2018 | |
Leipzig | UT Connewitz | 30.10., 1.11.+2.11.2018 | |
Lögow | Dorfkino | 16.02.2019 | |
Lüneburg | Scala | 21.10.2018 | |
Mannheim | Cinema Quadrat | 01.09., 03.09.-05.09.2018 | |
München | Monopol | ab 30.08.2018 | |
München | Werkstatt Kino | ab 30.08.2018 | |
Münster | Cinema | ab 30.08.2018 | |
Nürnberg | Casablanca | 17.10.2019 | |
Nürnberg | Filmhaus Kino | ab 30.08.2018 | |
Oldenburg | Cine K | ab 06.09.2018 | am 7.9. Regisseurin zu Gast |
Potsdam | Thalia | 20.02.2019 | |
Stuttgart | Atelier/Bollwerk | ab 6.9.2018 | |
Tübingen | Arsenal | ab 30.08.2019 | |
Ulm | Dietrich Theater | 25.01.2019 | eine Veranstaltung der Diakonie Neu-Ulm |
Viechtach | Neue Post-Lichtspiele | 29.01.2019 | |
Waren | Café International | 18.02.2019 | |
Werder | Scala | 07.11.2018 | |
Wiesbaden | Bildwerfer Open Air | 11.07.2019 | |
Wiesbaden | Murnau Filmtheater | 30.08.+02.09.+11.09.2018 | 11.9. Tag der Wohnungslosen in Koop mit Diakon. Werk, Diskussion mit Fachreferenten |
Zella-Mehlis | Schauburg 2 Go | 07.12.2018 |
Buch, Regie und Schnitt
Tama Tobias-Macht, Johanna Sunder-Plassmann
Kamera
Sophie Maintigneux
Ton
Filipp Forberg
Produktionsleiter
Igor Novic
Redakteurin
Sabine Rollberg
Produzent
Titus Kreyenberg
eine Produktion der unafilm GmbH
in Koproduktion mit dem WDR
in Zusammenarbeit mit ARTE
gefördert durch Film- und Medienstiftung NRW
Kinostart | 30. August 2018 |
FSK | 12 |
Runtime | 80 Min. |
TechSpecs | Bildformat: 1:1,85 |
DVD-Release | 5. April 2019 |
FSK | 12 |
Verpackung | Softbox |
Sprache | Deutsch |
Untertitel | Englisch |
Extras | Interview mit den Regisseurinnen, Booklet, Real Fiction Trailershow |
Laufzeit Hauptfilm | 80 Min. |
Laufzeit Extras | 17 Min. |
Label | Good Movies |
Distributor | Indigo |
BestellNr | DV 171828 |
EAN | 4015698027488 |
Pressestimmen„Der Film öffnet ein Tor in eine Welt, die uns sonst verschlossen bleibt, und regt zum Umdenken an.“ – ARD ttt – titel, thesen, temperamente „Dieser Dokumentarfilm über vier Obdachlose besticht durch seine Balance aus Diskretion und vorsichtiger Offenlegung, die Brücken dahin sind eine gute Porträtfotografie und ein Gespür für Räume und Objekte.“ – Frankfurter Rundschau „Ihre Doku erzählt die Geschichte von Elvis, Peter, Sergio und Matze auf ebenso ruhige wie beeindruckende Weise…Sie zeigen sie nicht als Opfer, sondern als komplexe Charaktere mit ungeahnten Talenten.“ – Hamburger Morgenpost „…alle Protagonisten besitzen aber eine Würde, die durch die Inszenierung der beiden Filmemacherinnen auch eine ästhetische Dimension gewinnt: Sie verleihen den aktuellen Lebensumständen des ´Draußens´ immer wieder die Charakteristik von theatralischen Räumen in einen Film, der mehr sein will als bloße Sozialreportage: eine Interpretation des „In-der-Welt-Seins“ von Außenseitern. Stark.“ – Tagesspiegel |
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